Unterwäschefotos auf Blogs & Verlosung

Ist es Ok sich in Unterwäsche im Internet zu zeigen? JA! Denn es ist nicht ok, dass Frauen dafür noch immer härter verurteilt werden als Männer!

In den letzten Wochen sind einige Schnittmuster zum Nähen von Unterwäsche erschienen. In den letzten beiden Jahren gab es schon vermehrt Schnitte für Pantys, wobei diese meist noch aus Jerseyresten genäht wurden, aber seit kurzem geht es mehr und mehr um Unterwäsche aus feinen Stoffen wie Spitze, besonders zarten Jerseys und nicht nur um Höschchen sondern auch um Hemdchen, BHs oder Bodys.
Auffällig bei den Beiträgen, die zu diesen Stücken geschrieben werden ist immer wieder eins: Es geht um Mut und darum sich zu verteidigen.

Mut wird den Frauen (ich will niemanden auschließen, aber habe noch keinen Mann mit Tragefotos von selbstgenähter Unterwäsche gesehen) vor allem von den Kommentatorinnen (auch hier ist mir bisher kein Mann aufgefallen) bescheinigt. Sich verteidigen tun die Frauen meistens schon in den Worten, die sie zu ihren Bildern schreiben.

Ich finde das schade! Ich finde es schade, dass es mutig ist, wenn Frauen ihre Bilder zeigen und noch trauriger, dass es diesen Mut braucht, weil man damit rechnen muss, dass die Bilder Negatives nach sich ziehen. Und ich finde es traurig, dass man sich, um diese negativen Folgen zu vermeiden schon von vorn herein unter den Scheffel der gesellschaftlichen Meinung stellen muss, und eingesteht, dass man sich das lange überlegt hat, und sich des Risikos bewusst ist, solche Bilder online zu zeigen. Traurig, weil das Zeigen von Genähtem, egal ob es am Körper präsentiert wird oder auf einem Tisch liegend, nicht riskant sein sollte. Im Fokus steht auf diesen Bildern die Unterwäsche, nicht der Körper der sie trägt!

Ist es Ok sich in Unterwäsche im Internet zu zeigen? JA! Denn es ist nicht ok, dass Frauen dafür noch immer härter verurteilt werden als Männer!

Ich werde mich also nicht entschuldigen, und euch nicht mitteilen, wie und ob ich darüber nachgedacht habe, ob ich euch solche Bilder von mir zeigen soll. Ich möchte andere Gedanken teilen. Gedanken darüber, warum es verpönt ist, und ob es das sein darf sich in Unterwäsche oder Bikini online zu zeigen.

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Ich möchte nicht auf Makel oder Vorzüge von Körpern oder Kleidergrößen eingehen, wenn es nicht der Information über meine Nähwerke dient, sondern zur Abschätzung meines Körpers. Denn das traurigste um das Thema Mut ist, dass Frauen mit größeren Kleidergrößen und fraulicheren Figuren in größerem Ausmaß zu selbigem beglückwünscht werden, als die Frauen, die dem "gängigen Schönheitsideal" entsprechen. Es ist nicht relevant ob jemand für das gesellschaftliche Auge zu dünn oder zu dick oder gerade richtig ist, wenn er oder sie eigentlich nur einen Body oder BH vorstellen möchte.

Unterwäsche Fotos im Netz- ist das ein "leichtes Mädchen"?


Unmoralisch?

Was ich möchte ist, mir Luft zu machen, über all die Gründe, die es "riskant" machen sich so zu präsentieren, wie ich es heute mache.
Wenn man Suchmaschinen befragt, gibt es viele Äußerungen darüber, dass Fotos in Unterwäsche nichts auf sozialen Kanälen zu suchen hätten. Es sei ja schön, dass die Frauen sich emanzipieren wollen, und selbst bestimmen wollten, wie sie ihre Körper präsentieren, aber die Netzwerke Instagram, Facebook und Blogs seien schließlich die Visitenkarten der heutigen Gesellschaft. Was wäre nur, wenn ein Chef oder Kollege solche Bilder sieht?
Ich finde, das sollte in einer aufgeklärten Gesellschaft kein Problem sein! Egal ob man eine Führungsposition hat, Lehrerin ist, oder Richterin, egal ob man auf der Baustelle oder in einem Büro arbeitet. Denn Frauenkörper sind keine Sexualobjekte. Wenn wir uns nicht trauen uns zu zeigen, wie wir sind, wie können wir dann etwas an dieser Situation ändern? Wie können wir ein Vorbild in unserem Beruf sein, wenn wir uns gesellschaftlich derart degradieren lassen? Wenn wir uns lieber nicht zeigen, obwohl wir es gerne möchten, weil wir Angst haben müssen, dass über uns geredet wird? Das unser Ruf darunter leidet? Und warum leidet nicht der Ruf derer, die sich über uns erheben und uns diesen Stempel aufdrücken? Derer, die uns sexualisieren? Schadet nicht ihre Unmoral der Gesellschaft mehr als das Foto einer Brust, die von BH oder Bikini verdeckt wird? Oder gar unbedekt ist?
Mit jedem Mal, das wir uns verstecken, uns verkneifen was wir eigentlich zeigen möchten, unterschreiben wir diese Sicht auf uns und unsere Körper!

Im BH Online- und wenn das der Chef sieht?


Leicht zu haben?

Ein beliebtes und uraltes Vorurteil ist, dass Frauen, die sich in Unterwäsche fotografieren leicht zu haben wären. Lockere Moralvorstellungen, sexuelle Offenheit, wechselnde Partner und viele weitere Eigenschaften werden ihnen nachgesagt – und nicht selten müssen wir Frauen dann auch mit einem entsprechenden Verhalten uns gegenüber rechnen. Anzügliche Bemerkungen über unsere Bilder, Beurteilungen unserer Körper, zweideutige Witze, eindeutige Gesten und billige aber hartnäckige Anmachen. Das darf man doch, wenn eine Frau es so herausfordert? NEIN! Das darf man nicht! Das Argument, das eine Frau dieses Verhalten durch ihre Selbstdarstellung, virtuell oder in der Realität provoziere ist genauso sexistisch und dikriminierend, wie die Behauptung, dass sie durch das Tragen eines Minirocks eine Vergewaltigung provoziert habe. Argumente, die leider noch immer nicht ausgeräumt sind. Auf die (vorwiegend) Männer sich noch immer berufen und die sogar von Frauen herangezogen werden, wenn sie über eine Geschlechtsgenossin urteilen. Traurig, oder?

Hast du keine Angst dass du deinen Kindern peinlich bist?

 

 

Und wie kannst du das vor deinen Kindern verantworten?

Peinlich, diese Eltern! Wie kann sich Mama bloß in Unterwäsche im Internet zeigen, wo es alle Kindergarten-, oder Klassenkameraden sehen können?
Hast du keine Befürchtungen, dass das deinem Kind später peinlich sein könnte? Und überhaupt, was ist, wenn dein eigenes Kind dich SO sieht?
Traurig! Traurig, dass wir unseren Kindern noch immer vorleben, dass man sich für Körper schämen muss. Egal aus welchem Grund. Ja, Kinder müssen geschützt werden, davor, dass sie jemanden zu nah an ihren Körper lassen, der ihnen Böses will. Ja, Kinder sollten lernen, dass es Grenzen gibt! Aber auch mit diesen Grenzen geht wieder das Verständnis von Sexualität einher! Wenn wir aufhören den Körper auf Sex zu reduzieren, verlieren die Bilder ihre Brisanz! Das Eltern ihren Kindern irgendwann peinlich werden ist so natürlich wie normal, und passiert auch ohne halbnackte Bilder im Internet, aber für das normale Verhältnis zum eigenen Körper brauchen Kinder und Jugendliche ein starkes Vorbild! Wie können wir das sein, wenn wir unseren Eigenen Körper als Risiko für unseren Ruf und unseren Erfolg einschätzen? Wenn wir uns genieren uns vor unseren Kindern nackt oder in Unterwäsche zu zeigen?

Der BH Romy #1 ist ein Beispiel für feministische Unterwäsche


Utopia

Wenn ich mir heute den Umgang mit Frauenkörpern und Abbildungen von Frauenkörpern wünschen dürfte, wenn eine gute Fee oder ein Djin mir die berühmten drei Wünsche zur Verfügung stellen würden, wäre meine Idealvorstellung eine Welt, in der wir uns nicht für uns selbst schämen müssen. Egal ob es um den kurzen Rock oder die enge Hose geht, um Unterwäsche oder Bademoden oder um Nacktheit. Ich würde mir wünschen, dass einer Frau, die ohne Bikinioberteil und mit Bierbauch im Freibad liegt, nur die Aufmerksamkeit zu Teil würde, die ein Mann ohne Oberteil mit der gleichen Statur bekommt. Ich würde mir wünschen, dass Chefs und Kollegen sehen, welchen Wert es hat, wenn sie mit selbstbewussten Mitarbeiterinnen und Kolleginnen zusammenarbeiten! Und auch, dass die Peinlichkeit, die man empfindet, wenn man auf ein Foto von einem Bekannten stößt, auf dem er wenig bekleidet ist, nicht größer ist, als wenn man demjenigen am Strand begegnet.
Ich würde mir wünschen, dass Kinder selbst entscheiden wann sie ihr Eltern nicht mehr nackt sehen wollen, oder wegen der Normalität der Sache garnicht auf die Idee kämen es komisch zu finden. Ich würde mir wünschen, dass es keine Normen mehr gibt, die eine Figur zu erfüllen hat, damit Bilder als schön statt als Zumutung empfunden werden.

Ein BH für den Körper, nicht um seine Form zu verändern



BH "Romy #1"  und Hipster "Mary" von Romy Nähwerk

Wenn ich die Schnitte, die zu diesem beitrag geführt haben, in Schubladen stecken sollte, würde ich sagen, Romy und Mary sind feministische Unterwäsche. Was das ist? Unterwäsche, die für den Körper gemacht ist und nicht um den Körper zu verändern.
Unterwäsche sollte unterstützen, stabilität und Sicherheit geben ohne einzuengen oder zu drücken. Welche Frau hat noch keine Druckstellen von BH-Bügeln oder Trägern an ihrem Körper gehabt? Welche Frau hat sich noch nie über einen Slip geärgert, der unbequem verrutscht ist? Wie unbequem waren die Tangas, die wir vor 10 Jahren als non Plus Ultra der Unterwäsche-Mode empfunden haben? die sobald man etwas mehr auf den Rippen hatte an der Hüfte eingeschnitten und am Hintern geknifen haben?
Romy #1 ist ein BH ohne Bügel, mit Körbchen in Triangel-Form. Du kannst selbst entscheiden, ob du breite oder schmale Träger bequemer findest, du kannst durch die Breite des Gummis unter der Brust und die Stärke des Futters bestimmen, wie die Stabilität ausfällt, und mit einfachen Anpassungen, die im Ebook erklärt werden trotzdem eine schöne Form der Brust erzielen- ohne drückende Bügel, ohne das gefühl eingezwängt zu sein!
Mary ergänzt diese Eigenschaften untenrum. Wenn du die richtige Größe gefunden hast, liegt der Stoff ohne Druck an, und das Gummi am Bund ist gerade so fest, dass es Halt gibt aber nicht einschnürt. Durch die Nahtführung ergibt sich eine schöne Po-Form und im Schritt ist sie schmal genug nicht durch Stoffwülste an den Seiten des Zwickels zu drücken, sondern schmiegt sich bequem an.
Was ich mir wünschen würde? Mehr Schnitte wie diese! Versionen, mit denen Frauen, die lieber gepolsterte BHS tragen die für sie passenden Modelle nähen können (einige der Probenäherinnen haben auch Romy gefüttert, aber eine Anleitung wäre trotzdem toll), und Varianten, die die Größen oberhalb von 85D bedienen- auch wenn dann vielleicht umfangreichere Anpassungen vorgenommen werden müssen, bin ich mir sicher, dass der Aufwand lohnen würde.
Für mich steht seit diesem Probenähen fest: Auch Unterwäsche wird ab jetzt selbst genäht, ich kaufe nur noch Socken und Strumpfhosen.

Unterwäsche selber nähen? Geht das? Sitzt das? ist das nicht unbequem?


Verlosung

Du möchtest dir auch einen BH und einen Slip selber nähen? Dann ist das deine Chance die beiden Schnittmuster von Romy Nähwerk als Ebook zu gewinnen! Das Gewinnspiel beginnt am 6.4.17 und läuft bis zum 17.4.17 um 23.59 Uhr.

Das musst du tun: 
Schreibe einen Kommentar zu diesem Beitrag und beziehe Stellung: Ist es ok sich online in Unterwäsche oder Bikini zu zeigen, oder ist das ein No-Go, und warum?


Weitere Teilnahmebedingungen:                                                                       
Die Teilnahme ist kostenlos. Berechtigt zur Teilnahme sind ausschließlich Personen mit einem Mindestalter von 18 Jahren und einer gültigen Postanschrift und Email-Adresse. Der Gewinner wird per Zufallsverfahren ermittelt und muss sich selber beim Veranstalter des Gewinnspiels (LaLillyHerzileien, Lisa Santiuste Iñurrieta) melden! Jeder Teilnehmer kann nur einmal pro Verlosung teilnehmen. Der Gewinn ist weder austausch- noch übertragbar. Die Barauszahlung ist ebenso ausgeschlossen wie der Rechtsweg. Der Gewinnanspruch kann nicht abgetreten oder auf Dritte übertragen werden. Der Teilnehmer erklärt sich damit einverstanden, dass sein Name im Rahmen der Gewinnerbekanntgabe veröffentlicht wird. Nach der Veröffentlichung hat er 48 Stunden Zeit sich beim Veranstalter des Gewinnspiels ist Lisa Santiuste Inurrieta, zu melden.
Es handelt sich um digitale Ware, keine fertiggenähten Stücke und keine Papierschnittmuster!


BH: Romy #1 von Romy Nähwerk, den Schnitt gibt es hier*; Stoff  geprägter Polyesterjersey aus einem Privatverkauf, BH-Zubehör wie Futterstoff, Gummilitze, Träger und Verschluss von Sewy, Ringe und Schieber von einem alten BH 
Slip: Mary von Romy Nähwerk, den Schnitt gibt es hier*; Stoff wie beim BH, zusätzlich Baumwolljersey von Stoffideen für den Zwickel, Gummilitze von Sewy, Schleife selbstgemacht
Verlinkt:  Rums

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