Bunte Blätter fallen....


Es lässt sich nicht leugnen, wir sind mitten im Herbst, das Wetter ist nasskalt, am liebsten würde ich mir nur noch warme große Kuscheldecken nähen unter denen ich mich auf dem Sofa mit einem warmen Kakao oder einem heißen Tee verkriechen kann. Tatsächlich hatte ich am Wochenende schon die ersten Gedanken an Weihnachtskekse....
Leider- oder auch glücklicherweise, denn sonst würde ich vielleicht wirklich nur zum Einkaufen vor die Tür gehen, bietet ein Sofa mit einer großen Decke nicht genug Bewegungsmöglichkeiten für einen Einjährigen, und ich muss raus.



Es bleibt also nichts anderes übrig, als mich warm einzukuscheln, und das Warme, Kuschelige, fehlte meinem Kleiderschrank noch zu einem großen Teil. Vorallem fehlte die Abwechslung in meinen wärmeren Sachen. Ich bin ein Fan von Strickjacken, die zwar praktisch sind, aber auf Dauer eben auch etwas langweilig. Als mich im Stoffgeschäft dann auf dem Resteständer dieser tolle Fellstoff mit Pailletten anlachte, bin ich in alter Gewohnheit fast bei einem Strickstoff direkt daneben hängengeblieben. Tatsächlich war ich so unsicher, ob ich den Stoff kaufen soll, dass ich, obwohl er nur 6,50€ kosten sollte, bis zum nächsten Tag gewartet habe, bis ich mich durchgerungen hatte, dass ich wirklich eine Fellweste brauche und mir sicher war sie auch zu tragen.


Ehrlich gesagt, ich habe sie bisher wirklich nur für die Fotos getragen. Einserseits steht sie meiner Schneiderpuppe so gut, und andererseits trage ich nicht täglich Outfits, zu denen ich sie kombinieren könnte. Dass ich an meinem Kleiderschrank in Sachen Kombinationsmöglichkeiten noch arbeiten muss hatte ich ja schon festgestellt.


Zu einem zarten Kleid oder einer herbstlichen Tunika gefallen mir Westen immer am besten- leider machen sie oft eine unvorteilhafte Figur. Daher muss ich wohl noch ein Bischen üben, wie man die Weste richtig stylt, aber Meister sind ja noch nie vom Himmel gefallen. Die Herausforderung ein Kleidungsstück, das ich nie vorher genutzt habe in meine Garderobe zu integrieren ist in jedem Fall eine, die ich gern annehme.


Genäht habe ich sie übrigens nach meinem eigenen Schnitt. Ich würde insgesamt gern öfter vom Schnittmuster weg und von A bis Z alles selbst entwerfen an meiner Kleidung. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg- ale Bücher die ich bisher zu dem Thema verschlungen habe waren wenig hilfreich, oft werden wiederum Kleidungsstücke zu Grunde gelegt, die abgezeichnet werden, was ich nicht möchte. An der Puppe Papierstücke (mir fehlte Nessellstoff) zusammenzustecken und anzupassen, bis ich daraus Schnitteile abzeichnen konnte war schon eher mein Ding- wenn es wohl auch nicht der schnellste oder einfachste Weg ist zum Schnitt zu kommen.


Ich bin jedenfalls gespannt wohin mich diese Technik führen wird, wenn ich versuche sie auf kompliziertere Teile anzuwenden. Bis dahin drehe ich mir erstmal die Heizung an, mache mir einen neuen Tee und nähe ein paar der anderen Projekte, die sich hier momentan häufen.


Weste: eigener Schitt, Fellimitat mit Pailetten von Stoffideen Hannover
Kleid: Schnitt "Bugsy" von Unikatze, noch nicht erschienen, Stoffe aus meiner "Retrokiste"
verlinkt: MeMadeMittwoch, After Work Sewing

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