Es war 'ne geile Zeit- Schlummerschnitte Sew Along: Rückblick


Abschiede? Mag ich eigentlich garnicht! Wenn ich etwas oder jemanden liebgewonnen habe, dann möchte ich daran festhalten, dann darf es immer so weitergehen! Aber unsere Schlummerschnitte waren eine auf 12 Wochen begrenzte Aktion und so muss ich nun erstmal Abschied nehmen. Erstmal, denn wir planen ein Comeback. Doch nun ist Zeit um zurückzublicken!




Ich muss euch gestehen, ich war unglaublich aufgeregt, und ich glaube gegenüber meinen beiden Mitstreiterinnen manchmal etwas herrisch- kennt ihr das, wenn man eine Idee hat, die von jetzt auf gleich so klar vor dem inneren Auge geformt wird, dass man nicht einen Millimeter abweichen möchte? So ging es mir mit den Schlummerschnitten! Und da die Vorbereitungszeit mit zwei Wochen recht knapp war, gab es selten die Gelegenheit nochmal über etwas zu schlafen und zu gucken wie es sich entwickelt.... Ich bin also sowohl Needleowl, als auch Ephisophie sehr dankbar, dass sie mich geduldig ertragen und vorallem, mir an den richtigen Stellen Kontra gegeben haben! 



Und meine Aufregung hielt an- das erste Mal, dass ich an der Organisation einer solchen Aktion beteiligt war, und dann auch direkt als diejenige die das Sew Along eröffnet! Was schreibt man da, wann postet man und wie kann man die Sache zu einem Erfolg machen? In den ersten Tagen waren wir noch völlig unbedarft, und plötzlich Fragen über Fragen! Und die größte war für mich: 
Was schreibe ich in den Beitrag zu meinem Rock??

Ich hatte das Gefühl, dass der gesamte Ablauf des Sew Alongs davon abhängt, dass diese erste Runde gut läuft! Und so habe ich gezittert, ob ich allein bleibe mit meinem Beitrag, oder ob tatsächlich Verlinkungen eintrudeln. Und ich sage euch: Es war eine riesige Erleichterung, als die ersten Verlinkungen eintrudelten und es tolle Röcke zu bestaunen gab!


Ich habe in dieser ersten Runde Evchen genäht. (hier könnt ihr nochmal nachlesen, was ich damals geschrieben habe) Und wisst ihr was? Kurz nach dem die Fotos entstanden sind ist mir die Naht am Saum aufgegangen, und ich bin bisher nicht dazu gekommen sie zu reparieren! 12 Wochen ist es also her, dass ich Evchen das erste und bisher einzige Mal getragen habe. Auf meiner To do Liste für nach dem Sew Along steht also in Großbuchstaben: Die Reperaturenkiste abarbeiten bevor das gute Wetter wieder vorbei ist!


Die Jacke "Dora" war mein Stück für Woche zwei. Sie habe ich als Teil meines Hippie-Look Outfits genäht und sie hat mich schon das ein oder andere Mal ins Büro begleitet. An den kühleren Morgenden war sie genau richtig, denn unglaublicherweise wärmt der Netzartige Stoff tatsächlich genug für einen frischen Sommermorgen oder einen lauen Sommerabend! Und obwohl ich ein totaler Strickjacken-Fan bin, habe ich damals festgestellt, dass nicht viele Strickjacken-Schnitte bei mir schlummern.

Nach Dora musste ich eine Runde aussetzen, weil mir die Entscheidung für einen Kleiderschnitt so schwer fiel. Ich habe also das Kleid in der Lieblingsstück Woche nachgeholt und mich direkt an Clarice gesetzt. Nach meinem ersten Mantel, der Eisblume, die ich Probegenäht hatte, hatte ich großen Respekt davor in kurzer Zeit einen Mantel umsetzen zu müssen, aber es ging mir besser von der Hand als erwartet. Ich habe ihn auch schon recht oft getragen- im Moment liegt er allerdings als Leihgabe bei einer guten Freundin...


Beflügelt davon, dass ich diese Herausforderung bestanden hatte, habe ich es dann auch weiterhin jede Runde geschafft einen Schlummerschnitt zu nähen. Bei den Shirts war es Frau Marlene,


gefolgt von der Makerist-Leggings, die wirklich schon ewig geplant war, und dem Top Mama Sun


Meinen Vorsatz für mehr Sport habe ich bisher übrigens nur einmal in die Tat umgesetzt- aber ich habe es nicht vergessen....


Anschließend habe ich Levitas in der Runde zu Shorts und Panties genäht. Und tatsächlich ist meine "Schlafanzughose" das meistgetragene Teil aus den Schlummerschnitten in meinem Kleiderschrank. Sie ist einfach unschlagbar gemütlich und sitzt perfekt- tatsächlich erfüllt sie weit mehr als ich erwartet hatte!


 Kyra, die Tasche, die ich genäht habe, begleitet mich wie ein Taschenorganizer seit sie fertig ist in jeder Handtasche. Auch das ist etwas, dass ich nicht gedacht hätte, eigentlich bin ich was solche ordnungshelfer angeht immer etwas schluderig und vergesse schnell wieder sie zu nutzen. Kyra hält dabei schon länger durch als jedes "in- der- Tasche-Täschchen" das ich vorher hatte. Ist also auch ein voller Erfolg.






Dinah wollte ich in den Tagen nachdem sie fotografiert war garnicht wieder ausziehen. Ich bin mir sicher, sie ist nicht die letzte Hose, die ich nach diesem Schnitt genäht habe. Leider ist sie noch nicht aus der Wäsche zurück, aber in den Schrank schafft sie es sicher nicht, sondern direkt wieder an die Beine!


Und auch die Harper-Blouse aus der Runde zum Thema Herausforderung ist zum Lieblingsstück geworden. Das leigt natürlich vorallem an dem herrlich leichten Stoff, durch den sie perfekt zum Wetter passt, aber auch daran, dass ich mich mit dem Schnitt richtig wohlfühle!

In der letzten Woche habe ich dann noch das Kleid nachgeholt, das ich in Woche drei nicht geschafft hatte. Als Lieblingsstück, weil ich mich schon so lang darauf gefreut hatte den Schnitt zu nähen. Mathilda ist noch zu neu, als das ich viele Gelegenheiten gehabt hätte sie zu tragen, aber gemütlich ist sie auf jeden Fall. Und ich denke, sie hat Potential mich auch bis in den Herbst zu begleiten oder im Winter mit Strickjacke und warmer Strumpfhose wieder in Erscheinung zu treten.


Aprospos Herbst und Winter: Ephisophie und ich haben beim Durchsehen unserer Schlummerschnitte festgestellt, dass noch einige Herbst- und Winterschnitte bei uns schlummern! Wir planen also in der zweiten Jahreshälfte eine weitere Runde Schlummerschnitte. Seit ihr wieder dabei? Denn was ich neben Spaß und vielen tollen Klamotten aus unserer Aktion definitiv mitgenommen habe ist die Erkenntnis, dass es schon unglaublich viele tolle Schnitte gibt. Wir nähen nur zu gern das was ganz neu kommt und zu wenig von dem was schon auf unseren Festplatten liegt. Vorallem die vielen Schnitte, die man kostenlos in Aktionen, zum Beispiel bei Makerist, oder als Freebook herunterladen kann, werden oft nicht wieder angeguckt. Das ist aus mehrererlei Gründen schade.


Zum Beispiel sind die Designer traurig, wenn sie riesige Downloadzahlen haben, aber nie sehen was aus diesen Downloads geworden ist. Ich sehe das nicht unkritisch, da ich denke, dass man am besten nichts erwarten sollte, wenn man etwas kostenlos herausgibt. Wenn man die Erwartung hat, dass die Likes auf Facebook deswegen explosionsartig nach oben gehen oder ab jetzt überall der Schnitt gezeigt wird und man dadurch tolle Werbung hat, dann wird man zwangsläufig enttäuscht. Viele laden den Schnitt erstmal herunter, speichern ihn und nähen ihn irgendwann später. Das ist natürlich etwas anderes, wenn man einen Schnitt 48 Stunden kostenlos bekommt, als wenn man sich zwei Wochen Gedanken darum gemacht hat wie man ihn näht, bevor man ihn kauft. Ich nehme mich dabei nicht aus! Ich bunkere noch einige Schnitte, gekaufte wie geschenkte! Aber ich denke, man kann nicht immer erwarten, dass es Fotos, Feedback und Erwähnungen gibt. Nicht jeder ist bei Facebook, nicht jeder verknüpft Portale wie Makerist, die Schnitte kostenlos anbieten direkt mit den Facebookseiten der Designer, und nicht jeder möchte Fotos zeigen oder über sein genähtes bloggen. Auch das muss man akzeptieren oder zumindest in Kauf nehmen, wenn man einen Schnitt verschenkt oder verkauft.
Ein weiterer Grund ist, was wir selbst verpassen: Es gibt sicherlich bei jedem von uns schon den neuen Lieblingsschnitt, den wir nur noch nicht genäht haben! Und es wäre schade, wenn man ihn verpasst weil man nichtmehr guckt, was man für Schnitte hat. Daher habe ich beschlossen: Für mich gehen die Schlummerschnitte auch in der Sommerpause weiter: Ich werde versuchen weiterhin regelmäßig Schnitte zu nähen, die ich noch nicht umgesetzt habe obwohl sie schon lange vorhanden sind. Ihr findet die Beiträge dazu dann immer unter dem Stichwort "Schlummerschnitt". Und um diese Richtung einhalten zu können, werde ich weniger Probenähen und Probeplotten. Denn der richtige Nähspaß kommt durch die Freiheit zu nähen was man möchte und nicht was man muss!


Verlinkt: RUMS